DIE BIODYNAMIK

Das Hornmist-Präparat reift in Kuhhörnern
Holzfass zur Dynamisierung der Präparate
Olivier erklärt einem Praktikanten das Dynamisieren
Durch kräftige Wirbel wird die Flüssigkeit dynamisiert
Ausbringen des Hornkiesels am Morgen früh
Kupfersprüher für das Ausbringen der Präparate

Ursprung der biodynamischen Landwirtschaft
Die biodynamische Landwirtschaft geht auf Rudolf Steiner (1861-1925) zurück. Dieser hielt 1924 in Koberwitz bei Breslau den sogenannten "Landwirtschaftlichen Kurs" vor 60 Landwirten, in welchem er an sechs Tagen eine holistische Sicht der Landwirtschaft darlegte und Methoden empfahl, welche basierend auf dieser Sichtweise in der Landwirtschaft eingesetzt werden sollten. Die Methoden von Rudolf Steiner wurden seither weltweit weiterentwickelt und verfeinert.

Methoden der Biodynamik
Von zentraler Bedeutung für die biodynamische Landwirtschaft sind die beiden Präparate des Hornmistes (genannt Präparat "500") sowie des Hornkiesels (Präparat "501"). Beim ersten Präparat wird Kuhmist in Kuhhörnern gefüllt und während mehrerer Monate in der Erde vergraben. Beim zweiten erfolgt dasselbe mit gemahlenem Quarzgestein. Während des Jahres werden diese beiden Präparate zu ganz bestimmten Zeitpunkten, an welchen auch der Stand des Mondes und der Planeten eine Rolle spielen, kräftig in Quellwasser dynamisiert und unmittelbar danach in den Weinbergen ausgetragen. Wir verwenden den Hornmist im Frühjahr vor dem Austrieb und im Herbst nach der Ernte, den Hornkiesel einmal im Jahr im Juni nach der Blüte. Wichtig sind zudem sechs pflanzliche Präparate (Präparate 502-507), die wir zur Reifung unseres Kompostes verwenden.

Resultate der Biodynamik
Wir haben auf unserem Weingut seit 1999, also von Beginn an, nach den biodynamischen Prinzipien gearbeitet. Unsere Erfahrungen waren von Beginn an sehr überzeugend. Die Böden unserer Weinberge sind sehr lebendig, in den Hanglagen gibt es selbst bei heftigen Regenfällen keine Erosion, die Pflanzenvielfalt in den Weinbergen ist ausserordentlich hoch und nimmt weiter zu, das Wurzelsystem der Weinstöcke und der natürlichen Flora ist ausserordentlich entwickelt, die Weinstöcke weisen kaum Schädlingsbefall auf und in den heissen und trockenen Sommern finden unsere Weinstöcke dank ihren tiefen Wurzeln immer Wasser. Auch im Keller sind die Resultate überzeugend: Die Trauben weisen hohe Tannin- und Säurewerte auf und schützen die Weine von selbst. Auf den Einsatz chemischer Zusatzstoffe im Keller kann vollständig verzichtet werden. Vor allem aber weisen unsere Weine eine ausgeprägte Mineralität und Harmomie auf, welche ihresgleichen suchen.

Diese Resultate decken sich weitgehend mit den Erfahrungen befreundeter Winzerkollegen, welche ebenfalls seriös biodynamisch arbeiten. Ausserdem stehen sie im Einklang mit den Resultaten wissenschftlicher Untersuchungen. Zu erwähnen ist diesbezüglich insbesondere die über 21 Jahre durchgeführte vergleichende Langzeitstudie, dessen Resultate in der renommierten wissenschaftlichen Zeitschrift "Science" (P. Mäder et. al.: Soil Fertility and Diversity in Organic Farming, 31 May 2002, Vol. 296, p. 1694-1697, www.sciencemag.org) erschienen ist. Die Autoren kommen zum Schluss, dass die biologische, und insbesondere die biodynamische Landwirtschaft - dies im Gegensatz zur konventionellen Produktion - sich zum überwiegenden Teil aus der Natur und den Böden ernährt, und nur punktuell auf externen Input von Düngern, Pestiziden und Energie angewiesen ist.

Für Winzer wie wir, welche in den Weinen Terroir und Mineralität suchen, ist die Biodynamik deshalb der überzeugenste Weg.